Maximal gebaerbockt

Wie ein Parodie-Kanal die deutsche Außenministerin vor sich hertreibt.
AfD Presse
Außenministerin Annalena Baerbock
Außenministerin Annalena Baerbock
Heinrich-Böll-Stiftung from Berlin, Deutschland, CC BY-SA 2.0, via Wikimedia Commons

Dass die Außenministerin Deutschland in der Welt lächerlich macht, nichts Neues. Auch in der Schweiz. So amüsiert sich die schweizer Wochenzeitung „Weltwoche“ köstlich über die „feministische Außenpolitik“ von Baerbock. Die „Weltwoche“ wurde 1933 nach dem Vorbild französischer Wochenpublikationen gegründet und schrieb sowohl gegen den Kommunismus als auch den Nationalsozialismus. Heute wird die „Weltwoche“ jede Woche von 175.000 Personen gelesen und gehört damit mit rund 4 Lesern pro Ausgabe zu den meistbeachteten Zeitschriften in der Schweiz. Der nachfolgende Artikel erschien am 01. September 2023 in der „Weltwoche“. Wir möchten ihn Euch nicht vorenthalten:

Maximal gebaerbockt

Wie ein Parodie-Kanal die deutsche Außenministerin vor sich hertreibt.

«Da ich letztens ein paar Tropfen Kerosin zu viel verschleudert habe, war ich heute mit dem Fahrrad unterwegs. Meine Klimabilanz ist wieder neutral», ließ kürzlich der Parodie-Account von Annalena Baerbock seine über 70.000 Follower auf Twitter (jetzt „X“) wissen. Dann folgte ein grünes Herzchen. Kurz zuvor hatte der Regierungsflieger der Außenministerin zweimal achtzig Tonnen Kerosin ablassen müssen, um sicher landen zu können. Die Reise nach Neuseeland und Fidschi wurde abgesagt. Wer den Schaden hat, muss für den Spott nicht mehr sorgen: Baerbock ist inzwischen fest im humoristischen Shitstorm-Loop gefangen. Sie ist eine echte Bereicherung für die deutsche Comedy-Szene.

Gegen Parodie und Komik ist kein Kraut gewachsen. Das macht Satire so mächtig.

Bei Annalena Baerbock läuft die größte Selbstentlarvung, die man sich bei einer Politikerin vorstellen kann. Nach dem Hype folgte der Absturz: Erst Heiligsprechung in den Medien von Spiegel, Stern bis «Tagesschau», dann kamen ein ghostgewrittenes Buch, etwas millennialhafte Lebenslaufpolitur, die Kriegserklärung an Russland, ein paar 360-Grad-Pirouetten nebst täglicher Wortschöpfungsakrobatik bei der Umsetzung feministischer Außenpolitik, die niemand versteht, geschweige denn ernst nimmt. Sie liefert Waffen an Kriegsgebiete, verachtet Wähler und Volk, lässt Julian Assange versauern und bekommt kaum etwas zur Nord-Stream-Sprengung heraus, meint aber, die Sympathien aller Welt seien ihr auf ewig sicher.

Baerbock ist ein PR-Gewächs, welches außerhalb des künstlichen Gewächshauses, in welchem sie großgezogen wurde, kaum bestehen kann, egal, wie viel sie an Steuergeldern für Kommunikationsexperten, Visagistin oder Coiffeuse ausgibt. Die Außenministerin, die Gefahren von Deutschland fernzuhalten einst gelobt hat, ist selbst zu einer Gefahr geworden, mit Fettnäpfchen-Bingo in Dauerschleife. Besonderes Kopfzerbrechen bereitet ihr der Satirekanal @baerbockpress bei „X“ (vormals Twitter), den sie bereits versucht hatte löschen zu lassen. Ohne Erfolg. Da die Mainstream-Medien sie schonen, wird Parodie zum letztmöglichen Ventil, wen wundert es? Die Parodie steht ihr so gut, dass beide Figuren, der Parodie-Account auf Twitter sowie die Bundesaußenministerin, inzwischen miteinander verschmolzen sind. Baerbock ist ein Meme geworden, ein kulturelles Artefakt, welches nur noch im Mantel des Unsinns Sinn produziert.

Ritterschlag für Spaß

Gegen Parodie und Komik ist kein Kraut gewachsen. Das macht Satire so mächtig. Gelächter und Autorität gehen ungern Hand in Hand. Es gibt zudem den Point of no Return, ab welchem die Verballhornung die Realität besser beschreibt und somit die Deutung über diese übernimmt. Alles, was Baerbock jetzt noch produziert, kann nur noch in der Metasprache von Parodie, Memes und Satire überhaupt erträglich konsumiert werden. Jede Bemühung, ihr Image noch irgendwie zu retten, kann sich nur noch in mehr tragischer Komik entladen.
«Komik entsteht, wo Würde misslingt», das wusste schon Loriot. Der Ritterschlag für Spaß erfolgt dadurch, dass er ernster genommen werden muss als die Realität. Deutsche Außenpolitik nimmt derzeit niemand mehr ernst. Baerbock ist unvermittelbar für diplomatische Aufgaben, sie ist eine echte Witzfigur auf der internationalen Bühne, vertritt dort eine der größten Industrienationen der Welt auf Absturzkurs. Das ist die Tragik der Situation. Einst hießen deutsche Außenminister Brandt oder Genscher, sie wurden geachtet und ernst genommen, ihr Wort hatte Gewicht. Auch «Santalenas» Wort hat Gewicht: Die ganze Welt wartet auf den nächsten unfreiwilligen Witz.

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